Lux 121 - Justizzentrum Köln

Köln, Deutschland

Der Gebäudekomplex Luxemburger Straße 121 im Kölner Stadtteil Sülz wurde von 1978 bis 1984 in zwei Bauabschnitten als Bürogebäude in Stahlbetonskelettbauweise errichtet und bis 2018 durch das Arbeitsamt der Stadt Köln genutzt. Unter Berücksichtigung der Bestandsstruktur werden die Gebäude von GBP Architekten revitalisiert und für eine Nutzung als Büro- und Verwaltungsgebäude für das Amts- und das Landgericht Köln vorbereitet. Der Komplex umfasst ein Bürohochhaus mit 15 Vollgeschossen (Bauteil 1, ca. 26.781 m2 BGF gesamt ober- und unterirdisch), ein sechsgeschossiges Bürohaus (Bauteil 2, ca. 14.191 m2 BGF gesamt ober- und unterirdisch), ein zweistöckiger Pavillon (Bauteil 3, ca. 2.950 m² BGF) und eine Tiefgarage. Die Gebäude sind in sieben Riegel unterteilt, die mit einer Länge von bis zu 40 Metern und einer Höhe von 25 bzw. 60 Metern ein Achteck bilden. Jeweils um 45° gegeneinander abgeknickt, umschließen die Segmente einen Innenhof, während die achte und offene Seite den Zugang zu diesem ermöglicht. Der dem Komplex vorgelagerte Pavillon ist über ein Brückengeschoss und einen Tunnel mit dem Bauteil 1 verbunden und diente dem Arbeitsamt als Vortrags und Seminargebäude. Um den Komplex zu modernisieren werden die Gebäude komplett entkernt und sämtliche schadstoffbelasteten Materialien entfernt. Die tragende Gebäudestruktur bleibt weitestgehend erhalten. Die veraltete Gebäudetechnik wird durch neue technische Anlagen ersetzt. Der Einbau von zwei zusätzlichen Fluchttreppenhäusern im Hochhaus führt zu einer brandschutztechnischen Verbesserung. Die Installation eines Aufzugskerns und eines weiteren Fluchttreppenhauses im Bürohaus ermöglichen im Inneren eine flexiblere Teilung und machen zukünftig auch eine Multi-Tenant-Nutzung möglich.

Zur Verbesserung der Energiebilanz werden für das Hochhaus und das Auditorium neue Fassadenkonzepte realisiert, die Fassaden werden hier zunächst abgebrochen. Für Bauteil 1 und Bauteil 3 wird die gesamte Fassade dann unter Berücksichtigung der bauphysikalischen Anforderungen rundum neu errichtet. Der Baukörper des Bauteil 1 wird außen- und hofseitig mit einer geschosshohen Elementfassade mit Fenstern aus thermisch getrennten Profilen mit Isolierverglasung geschlossen. Die Fassaden werden außerdem mit einem außenliegenden Sonnenschutz ausgestattet.

Für das Bürohaus kann die Fassade erhalten werden. Hier werden der verwendete Naturstein gereinigt, die Metallfenster aufgearbeitet und neu verglast sowie die Sonnenschutzanlagen erneuert. Für die Bauteile 1 und 2 wird die LEED-Zertifizierung in Gold angestrebt. Auch die Anforderungen des Vogelschutzes werden bei der Fassadengestaltung der Gebäude berücksichtigt und erfüllt.

GBP Architekten wurden mit der Bedarfsermittlung und Mieterplanung für das Amts- und das Landgericht mit ihren mehr als 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beauftragt. Das komplexe Raumprogramm mit diversen Nutzungsanforderungen und Funktionszusammenhängen soll im vorgegebenen Gebäudevolumen komplett untergebracht werden. Der gesamte Gebäudekomplex wird als öffentliches Gebäude barrierefrei nutzbar, auch die Freianlagen und Aufenthaltsflächen werden dahingehend neugestaltet. Im Innenhof zwischen den Bauteilen 1 und 2 ist ein begrünter Hofbereich mit hoher Aufenthaltsqualität vorgesehen.

Kategorie
  • Revitalisierung
  • Büro & Verwaltung
Bauherr AIRE Luxemburger Straße 121 Verwaltungs GmbH
BGF 59.000
Leistungsphase BT 1, 3 und 5: LP 1-4, BT 2 und 4: LP 1-5, Außenanlagen BT6: LP 1-3