Große Oderstraße

Frankfurt (Oder), Deutschland

Der Wettbewerbsentwurf für das neue Wohn- und Geschäftshaus in der Großen Oderstraße bildet einen zeitgemäßen städtischen Baustein im heterogenen Gefüge der Frankfurter Innenstadt. Seine Gestaltung referenziert historische Motive – wie die  Aufteilung in mehrere ablesbare Volumina, Gliederung in Sockel und Aufbau, traufständige Dachform, Fassadenausbildung und -material -  und interpretiert sie in einer urbanen Architektur neu. Der abstrakte Ziegel-Körper aus einem geweißten roten Stein, der sowohl Fassade als auch Dachdeckung bildet, bietet 44 Wohnungen und gut 975 m2 flexibel teilbarer Gewerbefläche Platz. Das Gebäude wird als eine Struktur betrachtet, die jedoch durch Treppenhäuser über seine Länge in mehrere im Stadtraum ablesbare Volumina gegliedert ist. Damit wird die historische Teilung in Parzellen und Einzelhäuser referenziert. Gegeneinander verspringende Satteldächer mit variierender Neigung unterstützen diese Gliederung zusätzlich.


Das Gebäude ist vorrangig von der Großen Oderstraße aus erschlossen und belebt mit seiner Vielzahl an Eingängen und den zur Straße ausgerichteten Treppenhäusern den innerstädtischen öffentlichen Raum der Großen Oderstraße neu. Die historischen Grundmauern werden im Boden belassen und ihre Lage durch einen Materialwechsel im Bodenbelag als Muster referenziert.

Nach Westen (Große Oderstraße mit dem Chor der Marienkirche) und Süden (zum Universitätsplatz) richtet sich das Gebäude auf städtische Räume aus, während sich östlich ein durch Wohnnutzung geprägter, begrünter hofartiger Bereich anschließt. Entsprechend sind die Fassaden als geschlossene Ziegel-Lochfassade mit gesetzten Fensteröffnungen zu den städtischen Räumen ausgerichtet. Östlich dient die offene, transparente Fassade mit großzügigen raumbreiten und geschosshohen Fensterelementen mit einer vorgelagerten durchgehenden Balkonzone als Erweiterung des Wohnraums.

Kategorie
  • Hotel & Wohnen
  • Wettbewerb
Bauherr Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) GmbH
BGF 7.585 m²
Leistungsphase Wettbewerb